
2020 baute unser Nudelhersteller, die Familie Dinkel aus Malching (Lkr. Fürstenfeldbruck), eine Getreidemühle. Bisher stammte das Gries für unsere Nudeln aus regionalem Anbau. Das wollten wir mit eigenem Anbau nochmals steigern! Im Sommer 2020 entschlossen wir uns für den Dinkelanbau. Für die Nudelherstellung eignen sich nur ausgewählte Dinkelsorten. Das Korn muss relativ hart sein um eine optimales Gries für die Verarbeitung zu erhalten.
Mitte Oktober, also vor ziemlich genau einem Jahr, säten wir das Urgetreide. Die Unkrautbehandlung im Frühjahr erfolgte ausschließlich mechanisch mit einen sogenannten Striegel. Der Striegel beseitigt, im Gegensatz zur chemischen Alternative, nicht alle Beikräuter. Im Juni und Juli war daher ein Blütenmeer aus Kornblumen und Mohn im Dinkelbestand zu bestaunen.
Leider war die Witterung nicht optimal, ständiger Regen verzögerte immer wieder die Ernte. Anfang August konnten wir unseren Dinkel dann endlich schonend ernten. Die Qualität war hervorragend, jedoch leider das Erntegut noch zu feucht und daher nicht dauerhaft lagerbar. In einer Getreidetrocknung wurde das Getreide auf 13% Restfeuchte getrocknet und anschließend bei uns am Hof eingelagert.
Anfang Oktober konnten wir unseren ersten Dinkel endlich zur Mühle bringen. Anders als bei Weizen und wie auch bei der Gerste, ist das Dinkelkorn fest mit Spelzen verwachsen. Vor der Vermahlung muss daher zuerst das Korn entspelzt werden. In mehreren Reinigungsschritten werden Fremdkörper wie Unkrautsamen und restliche Spelzen aus dem Getreide entfernt. Die Endreinigung übernimmt ein Kamerasystem. Jedes Korn wird einzeln fotografiert. Im Bruchteil einer Sekunde werden Fremdkörper oder verfärbte Körner automatisch aussortiert.
Im Anschluss werden die gereinigten Körner schonend vermahlen. Siebmaschinen trennen Kleie (die Schale des Korns), Gries und Mehl voneinander.
Aus einem Kilo geernteten Dinkel entstehen so ca. 330g Gries, 180g Mehl, 220g Kleie und 280g Spelzen.